Schule der Zukunft: Aufbruch in eine neue Ära des Lernens.

Die Universitätsschule Dresden erprobt gemeinsam mit Schülern, Lehrern und Forschern einen neuen Weg in eine innovative Lernlandschaft, die sich von herkömmlichen Schulen deutlich unterscheidet. Hier gibt es keine starren Stundenpläne oder mühsamen Hausaufgaben. Stattdessen erleben die Schüler eine neue Art des Lernens, die ihren Bedürfnissen und Interessen gerecht wird. Da bei scoolio seit jeher Schüler und Schülerinnen im Fokus stehen, haben wir die Universitätsschule Dresden mal genauer unter die Lupe genommen und möchten aufzeigen, wie das neue Schul- und Lernkonzept funktioniert.

Wie an jeder Schule liegt auch bei der Universitätsschule der Schwerpunkt auf der Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten. Nur beschreitet man hier völlig neue Wege. Anstelle von traditionellen Fächern gibt es ein breites Spektrum an Themen, an denen die Schüler eigenverantwortlich in 6-wöchigen, fächerübergreifenden Projekteinheiten arbeiten. Dabei wird der Fokus gezielt auf die Interessen der Schüler gelegt. So wird beispielsweise Mathematik nicht abstrakt und losgelöst vom Alltag vermittelt, sondern in Zusammenhang mit realen Situationen, in denen der Schüler das erlernte Wissen anwenden kann. Dadurch wird die Aufnahmefähigkeit gesteigert und das Lernen effektiver. Die erworbenen Kenntnisse werden dafür zum Ende einer Projektphase in einer Präsentation demonstriert.

Ein weiteres besonderes Merkmal der Universitätsschule Dresden ist das Fehlen von traditionellen Noten. Bis zum neunten Jahrgang sind die Schüler von bewertenden Zensuren befreit. Stattdessen erhalten sie konstruktives Feedback im persönlichen Gespräch, das ihnen dabei hilft, ihre Leistungen zu verbessern und individuelle Fortschritte zu verzeichnen.

Soziale Kompetenzen und praktische Fähigkeiten

Eine besondere Stärke der Einrichtung liegt in der Förderung von sozialen Kompetenzen. Die Schüler helfen sich in ihren Projektgruppen gegenseitig und beraten sich bei der Lösung von Aufgaben. Dabei werden auch handwerkliche Tätigkeiten gefördert, um praktische Fähigkeiten zu entwickeln. Diese Art des gemeinschaftlichen Lernens erinnert stark an eigenverantwortliches Arbeiten in Büroprojekten und bereitet die Schüler bereits früh auf die Anforderungen der Arbeitswelt vor. Ganz zu schweigen von digitalen Anforderungen: Von der Projektorganisation bis zur Aufzeichnung von Lernerfolgen wird bei der Universitätsschule alles digital begleitet.

Als Gemeinschaftsschule (Jahrgang 1 bis 12) sorgt die Projektschule für ein gemeinsames Lernen der Schüler in den einzelnen Jahrgangsstufen. Die übliche Trennung zwischen Haupt- und Realschule bzw. Gymnasium wird hier nicht vorgenommen, was den Austausch zwischen verschiedenen sozialen und Bildungsschichten ermöglicht und auch gesamtgesellschaftlich eine positive Wirkung erzeugen kann.

Die Universitätsschule Dresden fungiert nicht nur als Bildungseinrichtung für Schüler und als Forschungsprojekt für die Zukunft des Lernens und Lehrens, sondern auch als Ausbildungsort für werdende Lehrer. Durch die enge Zusammenarbeit von Schulleitung und Forschung wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts gearbeitet. Die Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge der Schule werden regelmäßig reflektiert und dienen als Grundlage für weitere Verbesserungen. Da das Projekt erst seit 2019 ins Leben gerufen wurde, wird es noch etwas dauern, bis man die verschiedenen Systeme solide miteinander vergleichen kann. Prof. Dr. Anke Langner, Professorin für Erziehungswissenschaften (TU Dresden) und Initiatorin der Universitätsschule Dresden, äußerte bereits, dass Schüler der Universitätsschule überdurchschnittlich gut beim Lösen von Problemen abschließen, aber vergleichsweise mit frontal unterrichteten Schülern Schwächen beim Reproduzieren von Wissen aufweisen.

Insgesamt bietet das Schulprojekt eine spannende Alternative zum herkömmlichen Schulsystem. Hier wird eigenverantwortliches Arbeiten gefördert, die individuellen Fähigkeiten und Talente der Schüler stehen im Vordergrund und der Fokus liegt auf praxisnahem Lernen. Die Schule stellt eine innovative Bildungseinrichtung dar, die die Schüler auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und sie dazu ermutigt, ihre Potenziale voll auszuschöpfen. Wir wünschen der Schule auf ihrem Weg viel Erfolg und hoffen, dass sich die dort gewonnen Erkenntnisse auch in weitere Schulen übertragen lassen.

Autor: Team scoolio

Ähnliche Beiträge